Klinik für Pneumologie

Immer mehr Menschen leiden unter Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD, Lungenkrebs oder infektiösen Lungenentzündungen. Auch seltene Erkrankungen wie Mukoviszidose, Lungenhochdruck, interstitielle Lungenerkrankungen sowie schlafbezogene Atemstörungen wie das Schlafapnoe-Syndrom nehmen zu. Ursachen sind unter anderem Rauchen, Feinstaub und unerkannte Symptome, die zu spät ärztlich abgeklärt werden.

Früherkennung und eine spezialisierte Diagnostik sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Unsere Klinik bietet umfassende, individuell abgestimmte Behandlungsoptionen – von modernen Medikamenten und Atemhilfen bis hin zu physiotherapeutischen Maßnahmen.

Wir sind spezialisiert auf alle allergologischen Themen rund um die Lunge, bieten hier das volle Spektrum moderner Diagnostik und Therapie. Ferner sind wir auf die Abklärung und Therapie von Insektengiftallergien spezialisiert. In der Diagnostik von Medikamentenallergien bieten wir entsprechende Hautdiagnostik und auch stationäre Provokationen an. Bei Fragen rund um das Thema melden Sie sich gerne telefonisch in unserer pneumologischen Ambulanz.

 Schwerpunkte

• Insektengift-Hyposensibilisierung/Diagnostik
• Kutane Allergiediagnostik (Pricktest, Intrakutantest, Reibetest)
• Nasale/kunjunktivale Provokation
• Provokationskammer (bronchiale Provokation)
• Arbeitsplatzbezogene Provokationen
• Medikamentenprovokation

Mukoviszidose (CF) ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung, bei der zäher Schleim lebenswichtige Organe wie Lunge und Bauchspeicheldrüse schädigt. Folge sind chronische Entzündungen, Infekte, Verdauungsstörungen und Mangelerscheinungen. Dank moderner Therapien hat sich die Lebenserwartung deutlich verbessert.

Ganzheitliche Versorgung für alle Altersgruppen

In unserem interdisziplinären CF-Zentrum Wangen betreuen wir rund 50 Mukoviszidose-Patienten – vom Säugling bis zum Erwachsenen. Kinder und Jugendliche werden in der Klinik für pädiatrische Pneumologie behandelt, Erwachsene in der Klinik für Pneumologie und unserer spezialisierten

 Mukoviszidose-Ambulanz (§116b).
 

Meilenstein: Modulatorentherapie

Seit 2020 ermöglicht die Modulatorentherapie bei etwa 80 % der Betroffenen eine gezielte Behandlung des Gendefekts. Sie lindert Beschwerden, reduziert Entzündungen, verbessert die Verdauung und erhöht deutlich die Lebensqualität. Einige Patienten führen heute ein nahezu beschwerdefreies Leben.

Interdisziplinäre Begleitung

Unser erfahrenes Team aus Pneumologen, Physiotherapeuten, Ernährungstherapeuten und Fachärzten bietet:

• Individuelle Inhalations- und Bewegungsschulungen
• Ernährungsberatung mit Fokus auf neue Essstrategien
• Regelmäßige medizinische Kontrollen (Lungenfunktion, Blutgase, Labore)
• Einbindung der Angehörigen und engmaschige Kooperation mit Transplantationszentren

Betreuung nach Lungentransplantation

Auch nach Lungentransplantationen begleiten wir CF-Patienten gemeinsam mit Universitätskliniken wie München, Ulm oder Freiburg – eng, persönlich und hochspezialisiert.

Weitere Informationen & Kontakt:
Unter den Rubriken „Kinder und Jugendliche“ sowie „Erwachsene“ finden Sie die jeweiligen Ansprechpersonen unserer Mukoviszidose-Ambulanz.

Unsere Palliativeinheit bietet schwerkranken Patientinnen und Patienten mit nicht heilbaren Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs, COPD oder Lungenfibrose einfühlsame und umfassende Betreuung in sechs Einzel- und einem Doppelzimmer.

Im Mittelpunkt steht die Linderung belastender Symptome, insbesondere Atemnot, Schmerzen und psychische Belastungen. Möglich sind individuell gewünschte, sinnvolle medizinische Maßnahmen – von medikamentöser Therapie über die Entlastung von Ergüssen bis hin zur nichtinvasiven Beatmung oder palliativen Chemotherapie.

Interdisziplinäre Begleitung

Ein multiprofessionelles Team begleitet die Patienten ganzheitlich:

• Ärztliche und pflegerische Fachkompetenz
• Atem- und Physiotherapie
• Schmerz- und Ernährungstherapie
• Psychoonkologie und Musiktherapie
• Seelsorge, Sozialdienst und Atmungstherapie

Auch Patienten mit nicht-pneumologischen Erkrankungen, deren Hauptbeschwerde Dyspnoe ist, finden bei uns spezialisierte Hilfe.

Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist ein seltener, fortschreitender Lungengefäßhochdruck, der das rechte Herz zunehmend belastet und unbehandelt zum Rechtsherzversagen führen kann. Die PAH kann ohne bekannte Ursache (IPAH) oder im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Leberzirrhose, Bindegewebserkrankungen, HIV oder angeborenen Herzfehlern auftreten (APAH).

Fortschrittliche Therapieoptionen

Heute stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, darunter:

• Endothelinantagonisten
• Phosphodiesterase-Hemmer
• cGMP-Stimulatoren
• Prostanoide und IP-Rezeptor-Agonisten
   

Diese modernen Therapien können den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Ambulante Spezialambulanz

Unsere Klinik bietet eine eigeneSpezialambulanz für pulmonale Hypertonie (§116b) an. Hier werden betroffene Patienten und Patientinnen ambulant und interdisziplinär nach neuesten medizinischen Standards betreut – in enger Abstimmung mit dem stationären Bereich.

Unser DGSM-zertifiziertes Schlaflabor bietet in acht modern ausgestatteten Betten umfassende Diagnostik und Therapie bei Schlafstörungen und schlafbezogenen Atmungsstörungen.

Wir behandeln u. a.:

• Schlafapnoesyndrom und Schnarchen mit Schlafstörung
• Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie)
• Restless-Legs-Syndrom und periodische Beinbewegungen
• Narkolepsie, Tagesmüdigkeit, Schlafwandeln, Albträume, nächtliche Epilepsie
• Cheyne-Stokes-Atmung, nächtliches Einnässen
   

Gut schlafen heißt besser leben – wir helfen, Ursachen zu erkennen und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Seltene Lungenerkrankungen betreffen weniger als 5 von 10.000 Menschen – in Deutschland aber insgesamt mehrere hunderttausend. Sie verlaufen meist chronisch, beeinträchtigen Bronchien, Lungenbläschen, Gefäße oder das Lungenbindegewebe und führen häufig zu unspezifischen Beschwerden wie chronischem Husten oder Atemnot.

Häufige seltene Erkrankungen:

• Idiopathische Lungenfibrose
• Mukoviszidose
• Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)
• Sarkoidose, Hystiozytosis X, Lymphangioleiomyomatose (LAM)

Die Behandlung von Lungenkarzinomen, Thymustumoren und Pleuramesotheliomen ist ein zentraler Schwerpunkt der Klinik für Pneumologie an den Fachkliniken Wangen. Unsere Patient:innen profitieren von modernster Diagnostik, innovativen Therapien und einem erfahrenen Spezialistenteam.

Unser Versorgungsansatz:

• Therapie nach aktuellen Leitlinien (inkl. zielgerichteter Therapien & Immuntherapien)
• Tumorkonferenz mit wöchentlichen interdisziplinären Besprechungen
• Onkologische Station (Station 5) und Kompetenzzentrum Pulmonale Rundherde
• Palliativteam für frühzeitige, ganzheitliche Unterstützung
• Teilnahme an klinischen Studien für Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen
  
   

Interdisziplinäres Expertennetzwerk

Unsere Tumorkonferenz bringt Fachleute aus Pneumologie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie, Thoraxchirurgie und Palliativmedizin zusammen. So garantieren wir eine individuell abgestimmte und umfassende Therapieempfehlung.

Patienten im Mittelpunkt

Wir nehmen uns Zeit für ausführliche Gespräche, verständliche Aufklärung und persönliche Betreuung durch ein eingespieltes, kontinuierlich erreichbares Team. Besonders wichtig ist uns der frühe Einbezug palliativmedizinischer Begleitung zur Verbesserung von Lebensqualität und Symptomkontrolle.

Tuberkulose (TB) ist eine weltweit verbreitete, meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis verursacht wird. Sie wird meist über die Luft (Aerosole) übertragen und betrifft vor allem die Lunge, kann aber auch andere Organe befallen.

Trotz rückläufiger Fallzahlen bleibt TB global eine der häufigsten Infektionskrankheiten – mit zunehmender Bedeutung auch in Deutschland durch Migration und multiresistente Erreger (MDR-TB).

Herausforderung Multiresistenz

Immer mehr Erreger sind gegen gängige Antibiotika resistent. Besonders häufig betroffen sind Menschen aus Regionen mit hohem Tuberkuloseaufkommen – z. B. Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, Indien oder Südafrika.

Das interdisziplinäre Weaningzentrum der Fachkliniken Wangen besteht seit 2001 und ist spezialisiert auf die Entwöhnung von invasiver Langzeitbeatmung – z. B. nach Lungenerkrankungen, Sepsis oder schweren operativen Verläufen.
 

Was ist Weaning?

Unter Weaning versteht man die schrittweise Entwöhnung von künstlicher Beatmung über Tubus oder Tracheostoma. Diese komplexe Therapie erfolgt bei uns mit hoher Erfolgsrate – die meisten Patientinnen/Patienten werden in ca. 15 Tagen erfolgreich entwöhnt.
 

Unsere Ausstattung & Expertise

• Zertifiziert durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (WeanNet)
• 16 Betten auf der Intensivstation für invasiv beatmete Patientinnen/Patienten
• 21 Betten auf der Respiratory Care Unit (RCU) für nicht-invasive Beatmung
• Über 2000 erfolgreich behandelte Patientinnen/Patienten in den letzten 10 Jahren
• Engmaschige Betreuung durch ein interdisziplinäres Team:
  Ärztinnen/Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapie, Logopädie, Atmungstherapie, Sozialdienst
  
   

Aufnahme ins Weaningzentrum

Patientinnen/Patienten werden meist von Intensivstationen überwiesen – nach gescheiterten Entwöhnungsversuchen. Auch Notaufnahmen oder Direktkontakte (z. B. von Heimbeatmungspatientinnen/-patienten über Hausärztinnen/Hausärzte) sind möglich. Die Notwendigkeit einer Beatmung wird bei uns sorgfältig geprüft.

Zentrumsleitung:

• Bernhard Sorms (Anästhesie & Intensivmedizin)
• Dr. med. Philipp Meyn (Pneumologie)